Anonymisiert: --

St. Nicolai Kirche Altenbruch

Gebäudetyp: Sakrale Bauwerke

Touristische Regionen: Landkreis Cuxhaven

Adresse:
Straße: Bei den Türmen 1
PLZ: 27478
Ort: Cuxhaven - Altenbruch

Die St.-Nicolai-Kirche im Cuxhavener Stadtteil Altenbruch gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und ist einer der drei Bauerndome im Land Hadeln. Sie steht auf einer flachen Landerhebung, einer Wurth, so dass sie bei Überflutungen meistens im Trockenen blieb und Menschen eine Zuflucht bot. Diese Landerhebung war von einem Graben umschlossen. Die heutige Wiese um die Kirche war in früheren Zeiten der Kirchhof. Die erstmalige urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1280, als ein Pfarrer für Altenbruch erwähnt wird. Man kann aber davon ausgehen, dass dieser Kirchenbau schon älter ist. Das älteste bekannte Kirchensiegel ist aus dem Jahre 1333 und zeigt zwei sitzende Bischöfe. Die Vermutungen gehen dahin, dass damit der heilige Nikolaus und der heilige Willehad dargestellt werden sollen. Der eine ist der Namenspatron der Kirche und der Schutzpatron der Seefahrer, der andere der Missionar der Sachsenlande. Die Kirche ist ein einschiffiger Feldsteinbau mit Tonnengewölbe und Doppelturmfassade. Der Doppelturm war ein markantes Zeichen für die Seefahrt und ist auf allen alten Land- und Seekarten deutlich hervorgehoben. Der massiv gebaute Turm trennt sich oberhalb des Dachfirstes des Hauptgebäudes in zwei Einzeltürme, die im Volksmund die Namen Anna und Beate haben, die mit Kupfer gedeckt sind und eine Höhe von 45 Metern aufweisen. 1493/94 wurde das Gebäude um einen Hallenchor erweitert, auf dessen Grundmauern wurde um 1727/28 der Backsteinchor unter einem einem Mansarddach errichtet.

Von dem ursprünglichen Feldsteinmauerwerk haben sich noch Teile z.B. am Ende des im 15. Jahrhundert ausgebesserten Schiff erhalten können. Auch im Schaft des Turmes sind noch Feldsteinreste zu finden. Von außen wurde das Turmschaftpaar 1984 weitgehend abgetragen und durch neuen Ziegelsteinen wieder aufgebaut. Auffallend ist die Größe des Chores und vor allem die Innenausstattung; sie spiegelt den Reichtum der Bauern in diesem Landstrich wider. Die Stundenglocke hängt im Südturm und ist von außen in einem Turmerker zu sehen. Das restliche Geläut dieser Kirche ist in einem hölzernen Glockenturm südlich des Doppelturms untergebracht. Dieser Holzturm wurde im Jahr 1647 erbaut und steht abgerückt vom Kirchengebäude, wodurch Übertragungen von Glockenschwingungen auf das Mauerwerk der Kirche und hieraus ggf. folgende Schäden vermieden wurden.

Fotos: Christian Burmester

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