Anonymisiert: --

Fischerhude

Gebäudetyp: Plätze + Ensembles , Kultur / Freizeit / Kunst , Hotels + Gastronomie

Touristische Regionen: Landkreis Verden

Adresse:
Ort: Fischerhude

2018/2019 erarbeiteten sich die Bürger Fischerhudes eine besondere Gestaltungssatzung für ihren Ort, die einerseits zum Erhalt der besonderen Qualitäten, andererseits zur behutsamen Weiterentwicklung des Dorfes in eine moderne Zukunft beitragen soll. Die Entwicklung der Satzung wurde als Pilotprojekt vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz gefördert. Gebäude in Fachwerkkonstruktion, Ziegelmauerwerk- und Putzfassaden sowie in Naturstein und Tonziegeln befestigte Flächen sollen dabei auch zukünftig eine große Aufmerksamkeit und einen Schutz erhalten.

Video:

https://binged.it/2VxFtE4

Weitere Informationen:

https://www.landschaftsverband-stade.de/faltblatt17.html

Fischerhude, das “Inseldorf”, liegt zwischen zwei Armen der Wümme eingebettet. Wegen der Ansiedlung zahlreicher Künstler in Vergangenheit und Gegenwart wird es auch als Bauern- und Künstlerdorf bezeichnet. Der Ort hat sich bis heute seine malerische Ursprünglichkeit weitgehend bewahrt. Er besitzt teilweise morbiden Charme und eine ganz eigene Charakteristik, die das Dorf von vielen anderen abhebt und in der Region ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.

Folgende Merkmale sind dabei unter anderen besonders hervorzuheben:
-große offene Freiräume zwischen den Gebäuden: Gräben, Koppeln und Feuchtwiesen
-zahlreiche großkronige und freiraumbestimmende Bäume
-viele Einfriedungen der Grundstücke durch niedrige Holzzäune und Hecken
-sehr unterschiedliche Flurstücksgrößen und -zuschnitte
-Straßen-Sichtachsen, verschlungene Führungen, Kopfsteinpflaster, kleine Wege
-große Hofstellen und kleine Einzelhäuser als Bebauungsmix
-unterschiedliche Ausrichtung der Gebäude auf den Grundstücken
-Dominanz großer sattel- und walmdachgedeckter (Bauern)Häuser
-wechselnder Materialkanon der Fassaden mit Fachwerk, Mauerwerk, Putz

Als Künstlerort entwickelte sich Fischerhude noch vor der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert durch das Wirken und den späteren Zuzug des Malers Heinrich Breling. Durch seine frühere “Dürftigkeit”, Unwegsamkeit und wegen der Wasserläufe und Brücken - welche wenn Not drohte rasch zerstört wurden - war der Ort gewissermaßen geschützt und blieb deshalb trotz vieler bekannter Künstler (Breling, Modersohn, Clara Rilke-Westhoff u.a.) bis heute weniger bekannt als das nur unweit gelegene Worpswede.

Fotos: Lothar Tabery

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