Anonymisiert: --

Ziegelei Rusch Drochtersen

Gebäudetyp: Produktion + Gewerbe

Touristische Regionen: Landkreis Stade

Adresse:
Straße: Ritscher Außendeich 2
PLZ: 21706
Ort: Drochtersen

Kontakt:

https://www.rusch-klinker.de/de/geschichte.html

Lesetipp:

Elke Loewe, Simon der Ziegler, Reinbek 2004

Wilfried Eggers, Ziegelbrand, Dortmund 2003

Infolge des großen Brandes 1842 in Hamburg, bei dem ca. 20% des Gebäudebestandes vernichtet wurden, entstand ein großer Bedarf an Baumaterial. Die schlechten Erfahrung mit dem Material Holz machten die nicht brennbaren Ziegelsteine zu einem begehrten Baustoff. Einzig die Produktion in großer Zahl stellte noch ein Problem dar. Dies änderte sich jedoch mit der Erfindung des Ringofens durch Friedrich-Eduart Hoffmann (1818 - 1900). Hoffmann meldete 1859 seinen Ringofen zum Patent an. Hiermit war im wortwörtlichen Sinne der Grundstein für die industrielle Massenproduktion gelegt. Jetzt brauchte man nur noch einen Rohstoff in ausreichender Menge. Und diesen fand man im Urstromtal der Elbe, in dem sich über Millionen von Jahren hochwertige Tonvorkommen abgelagert haben.

Da das Abziegeln dieses Oberflächentons mit entsprechendem Arbeitsaufwand bereits damals gut möglich war, entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert ein wahrer Ziegelboom an der Elbe. So siedelten sich in dieser Zeit zwischen Hamburg und Cuxhaven weiter über 200 Ziegeleien an. In dieser Zeit baute auch Hinrich Rusch im Ritscher Außendeich seine Ziegelei. Wie fast alle Ziegeleien zu dieser Zeit, wurde auch die Ziegelei Rusch anfangs als Nebenerwerbsbetrieb zur Landwirtschaft betrieben. Erste verbriefte Ziegelsteinlieferungen erfolgten ab 1881. Heute ist die Ziegelei Rusch die einzige noch produzierende Ziegelei im Elbe-Weser-Dreieck. Hier werden unter den flachen Dächern Rohlinge geformt, getrocknet und bei Temperaturen um 900 Grad Celsius im Ringofen, bei dem mehrer Kammern gleichzeitig befeuert werden, gebrannt.

Fotos: Christian Burmester

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