Gebäudetyp: Sakrale Bauwerke
Touristische Regionen: Bremerhaven
Adresse:
Straße: Am Jedutenberg
PLZ: 27572
Ort: Bremerhaven-Wulsdorf
Die Existenz einer Kirche wird erstmals 1313 urkundlich erwähnt; 1463 wurde namentlich die dem Dionysius von Paris gewidmete Dionysiuskirche in Wulsdorf in einer Urkunde des Vielandes genannt. Archäologisch sind zwei Holzkirchen als Vorgängerbauten nachgewiesen, von denen die ältere in das Ende des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts datiert wurde.
Die romanische Kirche wurde wohl im 12. Jahrhundert aus Feldstein errichtet und war lange Zeit eine Wehrkirche. Sie hat einen Westturm und einen freistehenden Glockenturm. Der Kirchhof war mit einer hohen und starken Mauer eingefasst, damit die Einwohner mit sich samt Vieh und anderer beweglicher Habe bei kriegerischen Überfällen schützen konnten. Auch bei Sturmfluten konnten sie hier Schutz suchen.
Der rechteckige Chor hatte wohl von Anfang an ein Gewölbe, von dem ein Eckpfeilerkapitell erhalten ist. Das heute vermauerte Südportal ist ein Stufenportal aus Sandstein. Am heute ebenfalls vermauerten Nordportal wurde schon in der ersten Bauphase auch Backstein im Klosterformat verwandt, was auf eine Bauzeit im letzten Viertel des Jahrhunderts schließen lässt. Möglicherweise schon im 13. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff mit Backstein erhöht und eingewölbt, das Chorgewölbe erneuert, sowie mindestens ein Fenster spitzbogig, also in gotischem Stil, vergrößert. Weitere, offensichtlich etwas jüngere Fenstervergrößerungen, wurden ebenfalls in Backsteinen im mittelalterlichen Klosterformat durchgeführt, sind aber stilistisch nicht so typisch. Wohl im 15. Jahrhundert wurde südwestlich neben der Kirche ein freistehender Parallelmauerturm für die Glocken errichtet, ebenfalls aus Backstein im Klosterformat.
Später, nun mit neuzeitlich kleinem Backstein, wurden die Außenmauern des Schiffs um einen weiteren halben Meter erhöht sowie Glockenturm und Westturm ausgebessert. Eisenanker an der Westwand des Westturms zeigen in stilisierter Abwandlung die Jahreszahl 1780.
Archäologische Grabungen in den Jahren 2002/03 lieferten neue Erkenntnisse zu den Vorgängerbauten und der ehemaligen Kirchenausstattung, z. B. den Glasfenstern. Dabei wurde auch der Wulsdorfer Silberschatz entdeckt. (Wikipedia)
Fotos: Christian Burmester