Anonymisiert: --

Findorff-Siedlungen: Ostendorf

Gebäudetyp: Plätze + Ensembles , Wohnen + Arbeiten

Touristische Regionen: Landkreis Rotenburg

Adresse:
Straße: Ostendorfer Straße
PLZ: 27432
Ort: Bremervörde - Ostendorf

Als Findorff-Siedlungen werden Siedlungen der staatlichen Moorkolonisation zwischen Weser und Elbe bezeichnet, die in den Hochmooren ab 1749 nach den Vorgaben des Kammersekretärs Augsburg und des Oberamtmanns Jacobi durch die königliche Regierung, vertreten durch die Rentkammer, errichtet wurden. Die ersten Siedlungen Neu St. Jürgen und Wörpedorf wurden 1751 in Angriff genommen und die letzten Gründungen erfolgten um 1860. Jürgen Christian Findorff hat beim Bau der ersten Siedlungen nicht mitgewirkt, sondern erst ab 1759 in Ostersode. Dies war die fünfte Siedlung. Findorff starb 1792 aber die weiteren Siedlungen wurden nach ihm benannt. Dabei handelt es sich um ca. 100 Siedlungen.

Durch die damals entwickelten Siedlungsstrukturen (siehe Quellennachweise) konnte Jürgen-Christian Findorff zu einer Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation der Moorbewohner beitragen. Ostendorf bei Bremervörde gehört zu den nördlichsten Findorff-Siedlungen im Elbe-Weser-Dreieck und wurde 1764/68 angelegt. Durch seine Lage ohne Durchgangsverkehr hat es seine Ursprünglichkeit bis heute noch weitgehend erhalten. Ostendorf entwickelte sich zu einem wohlhabenden Dorf, da hier die Bauern den Osteschlick zum Anbau von Weizen nutzten und außerdem vom Torfverkauf über die Wasserwege Oste und Elbe profitieren konnten. Es entstanden prächtige Bauernhöfe mit Fachwerk- und Backsteinhäusern sowie typische Zweithäuser als sogenannte Altenteiler oder Schifferhäuser. 1816 wird ein Schulhaus erwähnt. Als um 1890 die Steinkohle den Torf als Energieträger ablöste, wurde auch das Ende der Torfschifferei eingeläutet.

Fotos: Christian Burmester

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